Die Mundart
, [
311-312] plur. die -en, die besondere
Art zu reden, wodurch sich die Einwohner einer Gegend von den Einwohnern
anderer Gegenden unterscheiden, die Abweichungen einzelner Gegenden in der
gemeinschaftlichen Sprache; wohin also nicht nur die Abweichungen in der
Aussprache, sondern auch in der Bildung, der Bedeutung und dem Gebrauche der
Wörter gehöret; mit einem Griechischen Kunstworte der Dialekt. Die Oberdeutsche
Mundart, so fern sie sich von der Niederdeutschen unterscheidet. Beyde theilen
sich wiederum in eine große Meitge untergeordneter Mundarten; ja im schärfsten
Verstande hat jeder Ort seine eigene Mundart, weil doch jeder Ort etwas
besonders in der Sprache hat. Auf der andern Seite kann man auch mehrere dem
Anscheine nach verschiedene Sprachen als bloße Mundarten ansehen, je nachdem
der Begriff ist, welchen man mit dem Worte Sprache und Hauptsprache verbindet.
Freylich ist der Ausdruck Mundart, wie schon Frisch erinnert, nicht so bequem
als Sprechart, weil das Wort Mund für Sprache nicht üblich ist; indessen ist es
allgemein, und wenn nur der Begriff bestimmt und bekannt ist, welchen man mit
einem Worte verbindet, so mag es übrigens mit dem letztern seyn wie es will.