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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Der Multon | | 1. Die Mumme

Die Mumie

, [305-306] (dreysylbig,) plur. die -n, der einbalsamirte und getrocknete Körper eines Verstorbenen, und in weiterer Bedeutung, ein jeder todter Körper, welcher, anstatt in die Fäulniß überzugehen, ausgetrocknet, und eine feste dürre Masse verwandelt worden, dergleichen Körper zuweilen in den heißen Sandwüsten von Afrika gefunden werden. Auch die Masse selbst ist unter diesem Nahmen bekannt, in welchem Falle aber der Plural wegfällt. Das Wort ist unstreitig morgenländischen Ursprungs, obgleich dessen Abstammung so ausgemacht noch nicht ist. Einige leiten es von dem Wort - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - her, welches der Nahme eines bekannten Gewürzes ist, dessen man sich zur Zubereitung der künstlichen Mumien bedienet haben soll, andere von dem Arabischen Muma, Wachs, andere von andern Wörtern. So viel ist gewiß, daß die wahren Mumien aus Ägypten zu uns gekommen sind, und noch daher kommen, weil vornehmlich die ältern Ägyptier ihre Todten auf eine sehr kostbare und mühsame Art einzubalsamiren pflegten, um sie dadurch vor der Verwesung zu schützen. Im Koptischen ist Mum Erdharz. [307-308]
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