* Die Mosche
, [
291-292] plur. die -n, ein besonders in
den gemeinen Sprecharten Meißens und der Lausitz übliches Wort, eine Kuh zu
bezeichnen. Daher das Moschenkalb, ein Kalb weiblichen Geschlechtes, zum
Unterschiede von einem Ochsen- oder Bullenkalbe. In engerer Bedeutung heißt
eine junge Kuh, welche noch nicht getragen hat, und die an andern Orten eine
Kalbe, Färse, im Nieders. Queene, genannt wird, eine Mosche. Anm. Auf dem Lande
in Meißen und der Lausitz auch mit dem verstärkten Slavonischen Zischer
Motsche, Mötschel; vielleicht zunächst aus dem Wend. Modzo, Mlodza, ein Junges.
Daß aber dieses Wort nicht diesen Mundarten allein eigen ist, sondern ehedem
bey dem ganzen Europäischen Völkerstamme anzutreffen gewesen, erhellet aus dem
alten Franz. Meschin, und im weiblichen Geschlechte la Meschine, im mittlern
Lat. Meschinus, Mesquinus, so wohl eine junge Person, als auch eine junge Kuh,
dem Piccardischen Mequaine, ein Bediente, Magd, dem mittlern Lat. Mocima,
Holländ. Mocke; und auch in einigen Oberdeutschen Gegenden üblichen Mocke,
Nieders. Mudde, Mudje, Mutte, eine Sau, und dem Elsassischen Motsch, eine
Stute;
S. Mutter. [
293-294]