Die Molken
, [
263-264] sing. inus. der wässerige
Theil der Milch, nachdem der fettere, dichtere Theil davon geschieden worden;
das Käsewasser, Milchwasser, in Oberdeutschland die Schotten, Milchschotten,
Sirpen, (Serum,) Suffy, Strotten, im Nieders. Waddick, Wattke, Wacke, Schwed.
Wassla, Engl. Whay, ohne Zweifel von Wasser, Nieders. Water, Schwed. Wattn; im
Dithmarsischen Heu oder Hei. Die Molken-Cur gebrauchen, Molken zur Gesundheit
trinken. Im gemeinen Leben einiger Gegenden wird dieses Wort auch in der
einfachen Zahl gebraucht, und da ist es in Meißen ungewissen Geschlechtes: ein
leichtes Molken wird dem bäuerischen Kinde die beste Mandelmilch, Gell. In
Österreich ist es, dem Aichinger zu Folge; männlichen, der Molken, und in der
Schweiz weiblichen Geschlechtes, die Molke:
Hier preßt ein stark Gewicht den schweren Satz der Molke,
Hall.
Anm. Es ist mit Milch, Nieders. Melk, genau verwandt. Noch im
Nieders. bedeutet Molken, so wie das Angels. Molcen, nicht so wohl das
Käsewasser, als vielmehr die Milch selbst, und alles was von der Milch kommt,
und in diesem Verstande scheinet es auch in der Schweiz üblich zu seyn. Die
Sibentaler und Saner Käs haben vnder allen Helvetischen Mulcken den Preis,
heißt es noch bey dem Stumpf.
S. das folgende.