2. Die Mine
, [
215-216] plur. die -n, ein zunächst aus
dem Franz. Mine entlehntes Wort, welches noch von einer doppelten Art Gruben
gebraucht wird. 1) Die zur Aufsuchung und Ausförderung der Erze in die Erde
gegrabenen Höhlungen, welche im Bergbaue Gruben, Orter u. s. f. genannt werden;
in welchem Verstande dieses Wort doch in der guten und anständigen Schreibart
veraltet ist. 2) In der Geschützkunst ist die Mine ein unter der Erde
gegrabener Keller mit den dazu gehörigen Gängen, die darüber liegende Last
vermittelst des Pulvers in die Luft zu sprengen. Eine Mine graben, ziehen oder
führen. Die Mine springen lassen, das darin befindliche Pulver anzünden.
Ingleichen figürlich, ein heimlicher Anschlag, im mittlern Latein. Mina. Eine
Mine springen lassen, einen solchen Anschlag zur Wirklichkeit kommen lassen,
ihn ausführen. Anm. In beyden Bedeutungen im Dän. Mine, im Engl. Mine, im Ital.
Mina, und im Franz. Mine. Das letztere scheint mit dem Fränkischen und
Nieder-Rheinischen Mand, Manne, ein Korb, und ursprünglich ein jeder hohler
Raum, verwandt zu seyn. Weil dieses Wort, allem Ansehen nach, aus dem
Französischen entlehnet ist, so schreibt man es in der ersten Sylbe, ungeachtet
diese ein langes i hat, ohne e.
S. Miene.