Mengen
, [
175-176] verb. reg. act. mehrere Dinge
verschiedener Art unter einander thun. 1) Eigentlich, wo es von trocknen Dingen
am üblichsten ist, sie ohne Ordnung unter einander thun, ohne doch, daß sich
ihre Bestandtheile mit einander verbinden. Gerste unter den Rocken, Mäusedreck
unter den Pfeffer mengen. Das Hundertste in das Tausendste mengen. Gemengtes
Getreide, in der Landwirthschaft, wo mehrere Arten unter einander gebauet
werden; Mengkorn, Nieders. Mankkorn, im Oberd. Mischkorn, Mischelkorn. Dem
Pferde das Futter mengen, das Korn eher den Hafer unter den Häcksel mengen.
Sich unter das Volk mengen, der körperlichen Gegenwart nach. Wenn mit der
Mengung zugleich die Vereinigung der Bestandtheile verbunden ist, so ist das
Zeitwort mischen üblicher, daher man dieses lieber von der Vermengung flüssiger
Körper gebraucht, als mengen; obgleich es bey ältern Schriftstellern so genau
nicht genommen wird. Wohl aber lässet sich mengen gebrauchen, wenn ein trockner
Körper mit einem nassen verbunden wird. Eile und menge drey Maß Semmelmehl,
knete und backe Kuchen, 1 Mos. 18, 6. Ungesäuerte Kuchen mit Öhle gemengt, 2
Mos. 29, 2. Den Teig einmengen, ist daher in der Hauswirthschaft das zum Teige
bestimmte Mehl mit Wasser vermischen. (
S. Mischen.) 2) Figürlich. Sich in alles mengen, an
allem einen unbefugten Antheil haben wollen. Sich in jemandes Gespräch mengen.
Sich in fremde Händel mengen, mit dem Nebenbegriff der Unbefugsamkeit, des
Vorwitzes. Menge dich nicht in fremde Sachen, Sir. 11, 9. (
S. auch Mischen, welches auf ähnliche Art gebraucht
wird.) Im Feldbaue menget sich das Sommergetreide, wenn einige der grünen Ähren
anfangen gelb zu werden und zu reifen. So auch die Mengung. Anm. Schon in dem
Isidor mengan, im Angels. mengean, im Nieders. mank, im Dän. mänge, im Schwed.
mänga, im Engl. to mingle, im Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe
Image - . Es scheinet nicht unmittelbar von der Menge abzustammen, sondern
zu dem Nieders. mank, darunter, zu gehören, und durch den eingeschalteten
Nasenlaut von machen, verbinden, abzustammen,
S. Gemahl und Mischen. [
175-176]