Die Menge
, [
173-174] plur. doch nur von mehrern
Arten und Quantitäten, die -n, ein Collectivum, eine Vielheit oder große Anzahl
mehrerer Dinge Einer Art zu bezeichnen. Etwas in Menge haben.
Welche Mengen entdeckt mein Blick mit erhabenen Händen!
Zachar.
Die Dinge Einer Art, deren große Anzahl bezeichnet werden
soll, stehen, wie gewöhnlich, in der zweyten Endung, mit dem bestimmten
Artikel, wenn sie selbst bestimmt ausgedruckt werden. Nach der Menge der Jahre
sollt du den Kauf steigern, 3 Mos. 25, 16. Das Land mochte sie nicht ertragen
vor der Menge ihres Viehes, 1 Mos. 36, 7. Die Menge des Wassers war
unglaublich. Werden aber diese Dinge nur unbestimmt ausgedruckt, oder soll nur
angezeiget werden, daß von gewissen Dingen Einer Art eine Menge oder große
Anzahl vorhanden sey, so bleibt der bestimmte Artikel weg. Es gibt überall eine
Menge armer Leute. Eine Menge Heuschrecken. Eine solche Menge Menschen hatten
wir noch nie gesehen. Eine Menge Geldes. Wo statt der zweyten Endung die erste
beynahe noch üblicher ist. Eine Menge Geld, Holz, Schnee, Wasser u. s. f. Im
gemeinen Leben und der vertraulichen Sprechart wird die Menge so wie die Fülle
gern adverbisch gebraucht, für sehr viel, und alsdann stehet es am liebsten
hinter dem Genitive. Daß sie Geldes die Menge zu Hause brachten, 2 Chron. 24,
11, für eine Menge Geldes. Wo im Hochdeutschen der Nominativ gleichfalls am
üblichsten ist. Marmelsteine die Menge, 1 Chron. 30, 2. Allerley Wein die
Menge, Nehem. 7, 18. Feuer und Holz die Menge, Es. 30, 33, Arbeit die Menge
haben. Waaren die Menge verkaufen. In manchen, doch nicht in allen Fällen,
lässet sich statt der ersten oder zweyten Endung auch das Vorwort von
gebrauchen. Eine Menge von Leuten, d. i. eine Menge Leute. Die schwere Menge,
für, eine sehr große Menge, gehöret in die niedrige Sprechart. Von einem hohen
Grade der Intension ist es in der anständigern Sprechart der Hochdeutschen
nicht mehr üblich. Durch die Menge der Kraft, Hiob 30, 18. Die Menge des Alters
laß Weisheit beweisen, Kap. 32, 7. Er hatte Reichthum und Ehre die Menge, 2
Chron. 15, 5. Wohl aber die Menge zuweilen von den größten Haufen der Menschen,
oder doch von einer großen Anzahl Menschen gebraucht. Du sollt nicht folgen der
Menge zum Bösen, 3 Mos. 23, 2. Sich zu dem Gesichtskreise der Menge herab
lassen, des größten Haufens. Wir müssen den Verstand gewöhnen, sich nicht von
den Grundsätzen der Menge verführen zu lassen, Gell. Anm. Bey dem Kero Managi,
bey dem Ottfried Menigi, bey dem Notker Manigi, bey dem Willeram Menige, im
Angels. Menegeo, bey dem Ulphilas Managei, im Dän. Mängde, im Schwed. Mangd, im
Isländ. Meingi. Es ist das Abstractum von dem alten manig, viel, jetzt manch,
welches mit mein in gemein, mehr, Macht und andern verwandt ist.
S. auch Mengen. [
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