Die Meisterschaft
, [
169-170] plur. die -en, ein ehedem sehr
übliches, jetzt aber größten Theils veraltetes Wort. Es bedeutete, 1) den
Zustand, die Eigenschaft, die Würde eines Meisters, ohne Plural; wo es fast in
allen Bedeutungen dieses Wortes vorkommt. So wohl für Vorzug, Rang.
Vil stolzer ist min meisterschaft Denne din gros unfluemikeit,
der Burggr. v. Riedenb. Were hat volbracht sin werk mit kraft Dem wart die
meisterschaft, ebend.
Als auch für Oberherrschaft, Überlegenheit.
Den andern teil den git mir mine kraft Vnd mine grosse
meisterschaft, ebend.
Besonders überlegene Geschicklichkeit, Erfahrung,
Wissenschaft, Kunst; in welchem Verstande es noch im 16ten Jahrhunderte häufig
vorkommt. Auch für Lehre, Unterweisung, Zucht war es ehedem üblich. Von der
akademischen Magister-Würde kommt es noch zuweilen im Scherze vor. Am
üblichsten ist es noch von dem Zustande, der Würde eines Handwerkmeisters. Die
Meisterschaft rechtmäßig erlangen, das Meisterrecht. 2) Mehrere Meister; ehedem
gleichfalls in den meisten Bedeutungen dieses Wortes. So heißt die Obrigkeit
bey dem Hornegk die Meisterschaft. Der Burggraf von Riedenburg nennet die
Gelehrten an des Kaisers Hofe des Keisers meisterschaft. In einigen Städten
führet nur noch zuweilen eine Handwerkszunft oder Innung den Nahmen der
Meisterschaft. [
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