2. Die Meißel
, [
163-164] plur. die -n, Diminut. das
Meißelchen, im Oberd. Meißelein, bey den Mundärzten, ein aus geschabter
Leinwand gedreheter kleiner Cylinder, oder ein solches Bäuschlein, in die
Wunden zu legen. An andern Orten die Schleiße, der Pensel, am Rheine Trasel, in
Österreich Würzel, Nieders. die Wieke, Franz. Charpie. Ohne Zweifel mit dem
folgenden von meißen, schneiden, schaben, und der Ableitungssylbe -el, ein
Ding, so daß es, so wie das Franz. Charpie, von dem Nieders. scharben,
scherben, eigentlich ein geschabtes Ding, und in engerer Bedeutung, geschabte
Leinwand bezeichnet. Bey einigen ist es auch im männlichen Geschlechte üblich,
der Meißel.