Der Maulesel
, [
119-120] des -s, plur. ut nom. sing.
Fämin. die Mauleselin. 1) Eigentlich, eine von einem Esel und einer Stute, oder
von einem Hengste und einer Eselin erzeugte Mittelgattung zwischen einem Pferde
und Esel, welche größer, muthiger und stärker als ein Esel ist; aber ihr
Geschlecht nicht fortpflanzet. Er hat den Nahmen nicht von dem Maulkorbe,
welchen man ihm seines tückischen Wesens wegen gemeiniglich anzulegen pflegt,
sondern aus dem Lat. Mulus, welchen Nahmen dieses Thier, dem Isidor zu Folge,
daher hatte, weil man es in den Mühlen zum Mahlen gebrauchte, daher auch die zu
gleichem Endzwecke angewandten Pferde Muli genannt wurden. Ehedem war auch das
kürzere das Maul, Plur. Mäuler, üblich, bey dem Notker und Stryker Mul, welches
in der Deutschen Bibel mehrmahls vorkommt, aber im Hochdeutschen veraltet ist,
so wie das gleichbedeutende Maulpferd, 1 Mos. 36, 24. Maulthier, welches
gleichfalls in der Deutschen Bibel gefunden wird, kommt noch hin und wieder,
obgleich auch selten, vor. Daher der Mauleseltreiber, der Mauleselstall u. s.
f. 2) Figürlich pflegt man auch diejenigen Wespen, welche weder Männchen noch
Weibchen sind, die härtere Arbeit verrichten müssen, und bey den Bienen Drohnen
heißen, Maulesel zu nennen. [
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