+ Maulen
, [
119-120] verb. reg. neutr. mit dem
Hülfsworte haben. 1) In den niedrigen Sprecharten sagt man, eine Speise maule
gut, wenn sie gut zu Maule geht, begierig gegessen wird. Gemeine Kost maulet
ihm nicht, will ihn nicht maulen. 2) Durch ein mürrisches Stillschweigen seinen
Zorn oder Widerwillen gegen jemanden blicken lassen; gleichfalls nur in der
niedrigen Sprechart, wofür man auch sagt, das Maul hängen. Ungezogenen Kinder,
denen das abgeschlagen wird, was gesittete bekommen, und die jetzt maulen und
ihre glücklichen Brüder lächerlich machen, Hermes. Minder niedrig ist das
vertraulichere schmollen, welches vermittelst des vorgesetzten Zischlautes
daraus gebildet ist. Übrigens ist statt dieses Zeitwortes auch mucken, protzen,
trotzen, im Oberdeutschen mutzen, bey dem Pictorius mudern, in Baiern zitten
und pfnotten, in Niedersachsen schulen und muffen üblich. Doch haben die
Niedersachsen auch mulen, nebst dem Beyworte mulsk; mülen aber ist bey ihnen
ein schiefes Maul machen.