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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

1. Matz | | 3. Der Matz

2. Der Matz

, [113-114] des -es, plur. die Mätze, in den niedrigen Sprecharten, ein einfältiger, blödsinniger, weibischer, dummer Mensch, im verächtlichem Verstande, und von beyden Geschlechtern. Es stammet von matt ab, so fern es ehedem auch blödsinnig bedeutete, welche Bedeutung das Ital. matto noch hat, wo Matto auch einen Narren bedeutet. Im Franz. ist Mazette ein solcher dummer Mensch, im Engl. mad unsinnig, und im Griech. - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - eitel, leer. Im gemeinen Leben pflegt man dieses Wort in weiterer Bedeutung mit vielen andern zu verbinden; ein Tändelmatz, ein tändelhafter Mensch, Nieders. Dryselmatz, Plaudermatz, ein plauderhafter Mensch, Matzfotz, (welches man wohl im Scherze von der zu Dresden befindlichen Bildsäule des Matthias Voetius abzuleiten pflegt,) Matztasche, ein weiblicher, verzagter Mensch, Matz Pumpe, ein einfältiger, eingebildeter Mensch, u. s. f. In Spanien ist Macipus ein Todtengräber. Es kann indessen seyn, daß auch der folgende Begriff der Masse, Materie, in diesem Worte der herrschende ist, in dem man einen solchen einfältigen. weibischen, zaghaften Menschen auf ähnliche Art auch einen Kloß zu nennen pflegt.
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