* Die Maselsucht
, [
91-92] plur. car. ein im
Hochdeutschen ungewöhnliches Wort, den Aussatz zu bezeichnen, welches noch im
Sachsenspiegel vorkommt, und ehedem auch Miselsucht, Meiselsucht, die Missel,
Malazey, Maltzey, Malatsch, Maletschey u. s. f. lautete, Franz. Meseileree,
Mozeau. Es kommt noch in dem Indeneide vor, wo es unter andern heißt: daß mich
die Maselsucht bestehe, die Naeman verließ und Jezi ankam. Es drückt
vornehmlich die mit dem Aussatze verbundenen Flecken auf der Haut aus, und
gehöret mit dem folgenden Maser und dessen Abänderung Masel zu dem Geschlechte
des Wortes Mahl. (
S. das folgende.) In dem alten Gedichte auf den heil.
Anno Misilsuht. Daher maselsüchtig, aussätzig, bey dem Notker miselohtiu,
misele. Im mittlern Lat. ist mezellus, misellus, alt Franz. mezel, aussätzig,
Meselaria, Misellaria, und Mesolaria, ein Spital für aussätzige Personen, und
sogar im Arab. bedeutet Mezoira den Aussatz.