Die Masche
, [
89-90] plur. die -n, Diminut. das
Mäschchen, Oberd. Mäschlein, ein Wort, welches überhaupt den Begriff der
Verbindung, und besonders der Verschlingung hat, aber nur in einigen Fällen
üblich ist. 1. * Ein Ring, besonders so fern derselbe zur Verbindung mit einem
andern Ringe oder mit einem andern Dinge dienete; eine veraltete Bedeutung, in
welcher ehedem nicht nur die Glieder einer Kette, sondern auch die Ringe an
einem Harnische, die Schuppen, aus welchen ein Panzer bestand u. s. f. Masen,
Maschen, Musen, und im mittlern Lat. Maculae genannt wurden. 2. Eine Schlinge,
in welchem Verstande die von den Vogelstellern aufgestellten Schlingen von
Pferdehaaren gleichfalls Maschen genannt werden, da sie sonst auch Dohnen,
Laufel, Schleifen u. s. f. heißen. 3. In engerer und gewöhnlicherer Bedeutung,
eine im Stricken vermittelst zweyer Stricknadeln gemachte Schlinge, die
Schlingen, woraus ein jedes Strickwerk bestehet. 1) Eigentlich. Mit engen,
weiten Maschen stricken. Die Maschen in den Netzen und Garnen werden mit Knoten
befestiget, in den Strümpfen und andern Strickwerke aber nicht, daher in den
letztern zuweilen eine Masche aufgehet, da sie denn wieder aufgenommen oder
aufgefasset wird. Nieders. Maske, Dän. Maske, Engl. Mesh, Mash, Franz. Mache,
im Schwed. Maska, im Isländ. Möskne, im Angels. Maesce. Im Deutschen pflegt man
in vielen Gegenden noch den gewöhnlichen Zischlaut vorzusetzen, da es denn
Schmasche, Schmosche, Schmase, lautet, in welchem Falle das a zugleich gedehnt
wird, das es in Masche am häufigsten geschärft ist. 2) Figürlich, ein aus
solchen Maschen bestehendes Werk; ein gestricktes Werk; doch nur in einigen
Fällen. So wird die Außenwand an den Fischergarnen auf dem Rheine die
Ledermasche genannt. In der Lausitz ist Maschel oder Muschel ein kleiner von
Bast geflochtener Sack, welcher wie ein Handkorb am Arme getragen wird, wo es
aber auch zu einem andern Stamme gehören kann. (
S. Maß.) Im Angels. ist Max ein Netz. 4. Ein
verschlungenes Band, eine Schleife von Band oder Schnüren, im gemeinen Leben;
Franz. Coquarde. Eine weiße Masche auf dem Hute.
Kein Band war ihr zu lieb, sie schenkt ihm manche Masche Bald
auf den Festagshut, bald auf die Hirtentasche, Rost.
Anm. Es gehöret zu dem veralteten Maß, Nieders. Mat,
Verbindung, (
S. Gliedmaß, Maskopey und Matschaft,) und mit diesen
Wörtern zu dem Geschlechte der Wörter mit, mischen u. s. f. In andern Fällen
und Sprachen gehet der Zischlaut in den verwandten Hauchlaut ch über, daher
auch machen ehedem verbinden bedeutete, (
S. Gemahl.) Daher stammen denn das Lat. Macula, das
Ital. Maglia, das Wallis. Magl, das Franz. Maille, Macle, das Engl. Mail, das
Schwed. Malja, das Finnländ. Malja, und Span. Malia; alle in der Bedeutung
einer Masche im Stricken, und zuweilen auch eines Ringes, einer Schnalle.
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