2. + Das Luder
2. + Das Luder,
[
2119-2120] des -s, plur. inus.
Schwelgerey, liederliches Leben, im härtesten und verächtlichsten Verstande, in
welcher Bedeutung es nur noch in den niedrigen R. A. üblich ist, im Luder
leben, in der unstäthigsten Schwelgerey; sich dem Luder ergeben, im Luder
liegen. So auch das Luderleben, ein niedrig schwelgerisches, liederliches
Leben. Es scheinet hier mit dem Schwed. Lyte, unserm heutigen Laster, und dem
veralteten Lotter Eines Geschlechtes zu seyn, welche insgesammt eigentlich eine
körperliche Verunstaltung, hernach aber eine jede schändliche Fertigkeit
bedeuteten. (
S. Lotterbube, und Laster.) Das äußerst niedrige
Schimpfwort du Luder, lässet sich gleichfalls auf diese Art erklären, weil man
im Oberdeutschen das Wort Laster auf ähnliche Art gebraucht, aber auch zu dem
folgenden Luder, Aas, rechnen. [
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