Der Letten
Der Letten,
[
2033-2034] des -s, plur. doch nur von
mehrern Arten, ut nom. sing. eine Benennung verschiedener zäher und fetter
Erdarten. 1) Der gemeine Töpferthon, welcher gemeiniglich bläulich ist, und im
Wasser zu einer zähen Masse wird, ist am häufigsten im Oberdeutschen unter dem
Nahmen des Lettens bekannt. 2) Im Bergbaue ist der Letten eine zähe, fette und
schmierige Bergart, von allerley Farben, welche gemeiniglich auch nichts anders
als ein Thon ist. Der weiße Letten ist zuweilen silberhaltig. 3) Im
Oberdeutschen wird auch der Lehm zuweilen Letten genannt,
S. Lehm. Anm. Die zähe, zusammen hangende weiche
Beschaffenheit ist ohne Zweifel der Grund der Benennung, so daß dieses Wort mit
Lutum, Klette, Kloß, Lehm, Leim, dem Nieders. Kley u. a. Eines Geschlechtes
ist. Lättjord bedeutet im Schwed. einen Boden, welcher leicht weich und
schmierig wird. Im Wallis. ist Llaid, im Isländ. Ledia, Koth, und im Finnländ.
Letto. ein sumpfiger Ort. [
2035-2036]