Das Lägel
Das Lägel,
[
1869-1870] des -s, plur. ut nom. sing.
ein rundes hölzernes Gefäß in Gestalt einer Tonne, daß es weiter als hoch ist,
deren es von verschiedener Größe gibt. Man hat kleinere, welche am Boden etwa
eine halbe Elle im Durchschnitte haben, deren man sich auf dem Lande bey der
Feldarbeit zu Trinkgeschirren bedienet; es gibt aber auch größere, worin man
allerley nasse Waaren auf Mauleseln und Saumthieren fortschaffet. Da nahm Isai
einen Esel mit Brot und eine (ein) Lägel Weins, 1 Sam. 16, 20. Da eilte Abigail
und nahm zwey Lägel Weins - und luds auf Esel, Kap. 25, 20. Es sollen alle
Lägel mit Wein gefüllet werden, Jerem. 17, 12. Im Österreichischen hält ein
Lägel Stahl 125 Pfund. In Bremen heißen die kleinen niedrigen Neunaugenfäßchen
Legelken. Anm. Im Nieders. Lächel, Legel, im Dän. Legel, im Pohln. Lagiew, im
Schwed. Lägel, im Finnischen Leile, Frisch leitet es irrig von legen ab, weil
es sich an die Lastthiere bequem anlegt. Es gehöret vielmehr zu einem ganzen
Geschlechte von Wörtern, welche ein Behältniß einen hohlen Raum überhaupt
bedeuten; wohin das Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe
Image - , und Lat. Lagena, Lagenula, eine Flasche, das mittlere Lat.
Legula, Ligula, eine Art eines Gefäßes, ja unser Deutsches Loch und Lücke
gehören. Im Oberdeutschen ist es häufig weiblichen Geschlechtes, die Lägel.