2. Die Lauge
2. Die Lauge,
[
1939-1940] plur. doch nur von mehrern
Arten und Quantitäten, die -n, ein mit einem vegetabilischen Salze versetztes
und dadurch scharf gemachtes Wasser, dergleichen dasjenige Wasser ist, welches
eine Zeit lang auf Asche gestanden, und das darin befindliche Salz aufgelöset
hat. Lauge machen. Eine Lauge an setzen, Wasser auf Asche gießen. Die Wäsche in
Lauge einweichen, aus der Lauge waschen. Die Seifensiederlauge, welche aus
Holzasche und Kalk verfertiget wird. Kalklauge, Wasser, welches die in dem
Kalke befindlichen Salztheilchen in sich genommen hat. Anm. Im Nieders. Loge,
im Engl. Lie, im Angels. Laeg, Leah, im Pohln. Lug, im Böhm. Lauch, im Ungar.
Luugh. Andere Sprachen haben statt des Gaumenlautes ein t, wie das Dän. Lud,
Schwed. Lut, das Bretagnische Lludw, Llutrod, und noch andere einen Zischlaut,
wie das Wallische Llusw, das Lat. Lixivium, das Ital. Liscia, das Franz.
Lessive, und das Span. Lexia. Alle in der heutigen Bedeutung des Deutschen
Lauge. Ihre hält das Wallis. Lludw und Bretagnische Ludu, Asche, für das
Stammwort, weil doch die Lauge gemeiniglich aus Asche gemacht wird. Allein der
Begriff des Waschens, Lat. lavare, und in weiterer Bedeutung eines jeden
Körpers, ist wohl unstreitig in diesem Worte der herrschende. Im Schwed. ist
löga noch jetzt waschen, und Löga ein Bad, eben daselbst aber Lag und Isländ.
Laugr ein flüssiger Körper. Im Deutschen nennet man noch den Urin im Scherze
Kammerlauge, und in einigen Gegenden wird das Löschwasser der Schmiede
Schmiedelauge, das Seifenwasser aber, worin etwas gewaschen worden, Laugter
genannt.
S. 2. Lache, flauen, und das folgende Zeitwort Laugen.