Die Lasche
Die Lasche,
[
1909-1910] plur. die -n, ein als ein
Streifen oder Zwicket angesetztes Stück, besonders an den Kleidungsstücken. Ein
Mantel ohne Laschen, bey den Schneidern einiger Gegenden, der aus dem Ganzen
geschnitten ist. Die Klappen an den Taschen werden an manchen Orten von den
Schneidern Laschen, an andern aber Patten genannt. Am häufigsten kommt dieses
Wort bey den Schustern vor, wo es ein viereckiges Stück Leder ist, welches an
das Oberleder der Schuhe angesetzet wird; in Lübeck die Pläuße.
Ihr Schuh ist niedrig, stumpf, mit aufgesteifter Lasche,
Zachar.
Im Nieders. Laske, im Schwed. Laska. In einem etwas andern
Verstande ist die Lasche bey den Schustern eine Naht, welche nicht aus ganz
zerschnittenen Stücken, sondern nur aus Einem leicht eingeschnittenen oder halb
durchgeschnittenen Leder gemacht wird. Bey den Zimmerleuten und im Schiffsbaue
ist die Lasche ein Einschnitt in ein Stück Bau- oder Zimmerholz, vermittelst
dessen dasselbe in einen ähnlicher Einschnitt eines andern Stückes eingefüget
wird. Man kann dieses Wort so wohl zu dem Oberdeutschen Bletz, ein Lappen,
Flicken, als auch zu Leiste, Litze, so fern es einen schmalen Streif bedeutet,
als endlich auch zu der letzten Hälfte des Zeitwortes verlegen, so fern damit
auf den gemachten Einschnitt gesehen wird, rechnen; welche letztere Ableitung
die wahrscheinlichste ist,
S. Anlaschen.