Küssen
Küssen,
[
1847-1848] verb. reg. act. einen Kuß
geben, mit der vierten Endung der Sache. Einer Person die Hand, den Mund, den
Fuß küssen. Ingleichen mit der vierten Endung der Person und dem Vorworte auf.
Eine Person auf den Mund, auf die Backen, auf die Augen, auf die Stirn küssen.
Aber nicht, sie auf die Hand, auf den Fuß küssen. Mit holder Anmuth küssest du
die Thränen meiner Freude von meinen Wangen, Geßn. Ingleichen absolute mit der
vierten Endung, eine Person aus Freundschaft, aus Liebe, aus Zärtlichkeit auf
den Mund küssen. Jemanden küssen. Das Hauptwort die Küssung ist nicht
eingeführet. Anm. Bey dem Ottfried kussen, bey dem Notker chusen, im Angels.
cyssan, im Engl. to kiss, im Schwed. und Dän. kyssa, im Wallis. cusanu, im
Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - und -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - . Da die meisten gleichbedeutenden
Wörter in andern Mundarten und Sprachen von dem Munde hergenommen sind, so
glaubet Frisch, daß auch dieses von dem niedrigen Gosche, das Maul, herstamme.
Allein es scheinet vielmehr den mit dem Kusse verbundenen Schall nachzuahmen,
dessen stärkere und gröbere Art durch schmatzen ausgedruckt wird. Übrigens sagt
man für küssen auch in den gemeinen Mundarten Niedersachsens snütjen, pussen,
(Englisch to buss, Franz. baiser, Ital. basciare, Lat. basiare) pupen, pipen,
buen, büen u. s. f. [
1849-1850]