Kund
Kund,
[
1825-1826] adv. von kennen, klare
Vorstellung haben, wo es im gemeinen Leben und in der Sprache der Kanzelleyen
noch häufig für bekannt gebraucht wird, in der anständigen Schreibart aber
wenig mehr üblich ist. Die Sache ist mir nicht kund, nicht bekannt, ich weiß
nichts davon. Einem etwas kund thun oder machen, es ihm bekannt machen, zu
seiner Wissenschaft bringen. Dem will ich mich kund machen in einem Gesicht, 4.
Mos. 12, 6; so werde ich mich ihm im Gesichte zeigen, Michael. Die Sache ist
kund geworden, ist bekannt geworden, ist zu aller oder vieler Wissenschaft
gekommen. Denn dieses ist mir gar genugsam kund, Opitz Ps. 119. That durch den
Druck in London kund, Gell. Kund und zu wissen sey hiermit, des gewöhnliche
Anfang öffentlicher Bekanntmachungen. Sich kund geben, im Oberd. sich zu
erkennen geben, sich bekannt machen. Anm. Schon bey dem Kero chund, im Isidor
chund, bey dem Ottfried kund, und im Comparativo kundera. Die R. A. chund tuon
und kund duan, findet sich schon bey dem Notker und Ottfried. Verschiedene
Sprachlehrer geben dieses Nebenwort für ein unabänderliches Beywort aus,
welches nur in der ersten und vierten Endung gebraucht werde; da es doch als
ein wahres Nebenwort niemahls mit Hauptwörtern, sondern nur mit Zeitwörtern
verbunden wird.