Der Kuchen
Der Kuchen,
[
1809-1810] des -s, plur. ut nom. sing.
Diminut. Küchelchen, Oberd. Küchlein; eine jede schmackhafte von Mehl, Butter,
Eyer u. s. f. gebackene Speise, welche gemeiniglich eine flache und runde oder
ablange Gestalt hat. 1. Eigentlich. Kuchen backen. Aschkuchen, Eyerkuchen,
Brotkuchen, Eisenkuchen, Kirschkuchen, Pfannkuchen, Pfefferkuchen, Spritz-
kuchen, Sternküchlein u. s. f. Kuchen ist ein allgemeiner Geschlechtsnahme,
welcher allem Backwerke, welches nicht Brot oder Semmel und Zuckerwerk ist,
beygeleget wird. In vielen Fällen bekommen die Kuchen besondere Nahmen. So
werden sehr dünne und flache Kuchen in vielen Gegenden Fladen genannt, anderer
besonderer Nahmen zu geschweigen. 2. Figürlich, wegen einiger Ähnlichkeit mit
der flachen runden oder länglichen runden Gestalt, der gewöhnlichsten oder doch
wenigstens ältesten Gestalt der Kuchen. 1) Die durch die Presse zusammen
gebackenen leeren Hülsen der ausgepreßten Weinbeeren, Mandeln, Quitten, des
Leines, Haufes, Rübsens u. s. f. 2) In den Schmelzhütten werden die
geschmolzenen Erzmassen, so fern sie gleichfalls diese Gestalt haben, Kuchen
und Erzkuchen genannt. 3) Die Wachsscheiben in den Bienenstöcken hießen in
manchen Gegenden gleichfalls Kuchen. In andern werden die Waben, das Roß,
Gehren, Tafeln, Mahrten u. s. f. genannt. 4) In den Glashütten sind die Kuchen
thönerne Stöpsel, die Luftlöcher des Glasofens damit zuzusetzen. Anm. Im
Nieders. Koke, im Engl. Cake, im Wallis. Caccen, im Dän. Kage, im Schwed. Kaka,
im Arab. Caac, im Syr. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - ,
im Hebr. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - . Vermuthlich von
kochen, so fern es ehedem auch backen bedeutete; oder auch von der rundlichen
dicken Gestalt, da es denn mit Kogel, Kegel, Kugel, Gugel, u. s. f. verwandt
seyn würde. [
1811-1812]