Der Kübel
Der Kübel,
[
1809-1810] des -s, plur. ut nom. sing.
Diminut. das Kübelchen, Oberd. Kübellein, ein hölzernes rundes Gefäß von
verschiedener, gemeiniglich mittlerer Größe, welches oben offen ist, und dessen
Durchmesser größer ist, als die Höhe. Zuweilen ist es oben weiter, zuweilen
aber auch enger als unten. Die Kübel im Bergbaue, oder Bergkübel, worin Erz und
Berge, d. i. Schutt, aus den Bergwerken gezogen wird, sind von verschiedener,
zuweilen aber auch von bestimmter Größe, in welchem letztern Falle sie zu
gleich zu einem Maße dienen. So hält in den Zinnbergwerken, ein Kübel Zinnstein
drey Kannen oder Zentner. In den Gärten hat man Kübel, woran die ausländischen
Bäume gesetzet werden, da man denn auch wohl große thönerne Äsche zuweilen
Kübel zu nennen pflegt. In der Haushaltung hat man Kübel verschiedener Art. Der
Melkkübel dienet, die Kühe darein zu melken. An einigen Orten wird auch das
Butterfaß der Rührkübel genannt. In einigen Gegenden hat man auch viereckte
Kübel; z. B. in den Barnthischen Schmelzhütten, wo der Kübel, so fern er ein
Kohlenmaß ist, ein Kasten von Bretern ist, welcher 1 1/2 Ellen hoch, 1 3/4
Ellen lang und 1 Elle 9 Zoll breit ist, und drey Dresdner Scheffel hält. Anm.
Im Nieders. Küven, im Angels. Cyfe, im Engl. Keeve, Kive, im mittlern Lat.
Caupus, Cubellus, Cubella, Cubellum, Cunella, im Böhm. Kywle, im Pohln. Kubel.
Es ist mit Küfe und Küpe genau verwandt, und gehöret mit denselben zu dem
zahlreichen Geschlechte des Wortes Kaue. (
S. dasselbe.) Die Endung -el scheinet hier eine
Verkleinerung zu bezeichnen, weil es sonst ungewissen Geschlechtes seyn müßte,
sondern ein Ding, ein Subject, so daß Kübel eigentlich ein hohles Gefäß
bedeutet.
S. auch Zuber, welches gleichfalls damit verwandt ist.
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1809-1810]