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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Das Kreuzholz | | Der Kreuzkäfer

Kreuzigen

Kreuzigen, [1779-1780] verb. reg. act. 1. Bey den Tuchmachern, die vollen Gänge mit einem Stocke bemerken, welcher die Farben kreuzweise geschlungen hält, und das Ende eines Ganges bezeichnet. 2. Das Zeichen des Kreuzes mit den Fingern in der Luft machen; doch nur im gemeinen Leben, und in der R. A. sich kreuzigen, sich mit dem Zeichen des Kreuzes segnen. Man möchte sich kreuzigen und segnen. 3. An das Kreuz schlagen; eine ehemahlige schimpfliche und schmerzhafte Art der Hinrichtung. 1) Eigentlich. Christus ist gekreuzigt worden. 2) Figürlich, in der Deutschen Bibel und biblischen Schreibart. Sein Fleisch kreuzigen, den alten Menschen kreuzigen, die sinnlichen Begierden, der unangenehmen damit verbundenen Empfindungen ungeachtet, unterdrücken. Daher die Kreuzigung in allen obigen Fällen. Anm. In der dritten Bedeutung bey dem Ottfried cruzen, und noch bey dem Opitz kreuzen, bey dem Notker chriucigen, der auch das Hauptwort Chrucigunga hat.
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