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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Der Kräuel | | Kraus

Krauen

Krauen, [1757-1758] verb. reg. act. welches nur im gemeinen Leben üblich ist, gelinde kratzen; mehr mit den Spitzen der Finger als mit den Nägeln kratzen. Sich in den Kopf krauen. Zuweilen auch für kratzen überhaupt. Sich hinter den Ohren krauen.
Ihr die ihr gern was Neues wißt, Daß euch die Ohren kraut, Haged.
d. i. belustiget, kitzelt; nach dem Nieders. wo krajen, streicheln, liebkosen, krauen aber kratzen ist. Eben daselbst ist auch kleyen für krauen üblich. Es druckt die Krümme der Finger im Krauen oder Kratzen aus und gehöret zu dem Geschlechte des Wortes krumm.
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