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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Der Krätzwäscher | | Krauen

Der Kräuel

Der Kräuel, [1757-1758] des -s, plur. ut nom. sing. ein Wort, welches im Hochdeutschen nur selten gebraucht wird, eine Gabel mit gebogenen Zacken zu bezeichnen, etwas damit anzugreifen und fest zu halten. Besonders führet im Oberdeutschen eine Fleischgabel dieser Art den Nahmen eines Krönels. Mache Aschentöpfe, Schaufeln, Becken, Kreuel, Kohlpfannen, 2 Mos. 27, 3: Kap. 38, 3; 4 Mos. 4. 14, So kam des Priesters Knab und hatte eine Kreuel (einen Kräuel) mit drey Zacken in der Hand, 1 Sam. 2, 13. Im Bergbaue ist der Krail (richtiger Kräuel) ein solches Werkzeug mit fünf Zacken, Erz und Schutt damit in die Körbe und Tröge zu füllen. Der Kohlenkrail ist eben daselbst ein Rechen, die Kohlen damit herbey zu ziehen. Anm. In den Monseeischen Glossen Chrouuila. Es vereiniget den Begriff der Krümme mit dem Begriffe des Greisens, und gehöret zu dem Geschlechte der Wörter Kralle, krauen, Krapf u. s. f. Bey den Krainerischen Wenden ist kralow krumm. [1757-1758]
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