Die Krämpel
Die Krämpel,
[
1747-1748] plur. die -n, ein Wort, mit
welchem in weiterm Verstande alle Kardätschen oder Wollkämme der Wollarbeiter
beleget werden; der Krämpelkamm. In engerer und gewöhnlicher Bedeutung führen
nur die großen Reiß- oder Brechkämme der Tuchmacher, und noch häufiger die
darauf folgenden Kratzen oder Kratzkämme diesen Nahmen; zum Unterschiede von
den Scrubeln oder Streichen, von den eigentlichen Kardätschen und von den noch
feinern Kniestreichen. Alle diese Arten sind nur in der Feinheit und engen
Stellung der Häkchen verschieden. Es scheinet, daß Krämpel, Grempel und Grempe
ehedem einen Kamm überhaupt bedeutet habe, und in dieser Voraussetzung leitet
es auch Frisch mit dem Ital. Gramola, eine Flachsriffel, von dem Lat. carmen,
carminare her. Wäre dieses Wort nur den Wollkämmen eigen, so würde es
vermuthlich zu den beyden vorigen Wörtern gehören, indem die Wollkrämpeln aus
lauter krummen Häkchen bestehen. Im mittlern Lat. ist grammulare, gramolare,
gramalare, hecheln, und in weiterer Bedeutung auch auf andere Art reinigen;
indem in den Placentinischen Statuten der Pastae five massae gramolatae gedacht
wird.