Krachen
Krachen,
[
1737-1738] verb. reg. welches in
doppelter Gestalt üblich ist. 1) Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben,
denjenigen Schall, welchen das Wort Krach nachahmet, von sich geben. Das Eis
kracht, wenn es auf großen Flüssen oder Seen plötzlich Risse bekommt, ein Haus,
wenn es einstürzet, das Feuer, wenn es viele trockne Dinge ergreift und
verzehret, grobes Geschütz, wenn es abgefeuert wird u. s. f. Krachen lassen, im
gemeinen Leben, los schießen, auch von kleinen Gewehren. Daher das Krachen,
dieser Schall und die Hervorbringung desselben. Das Krachen der Dornen unter
den Zöpfen, Pred. 7, 7. Die Himmel werden zergehen mit großen Krachen, 2 Pet.
3, 10. 2) Als Activum, mit Hervorbringung dieses Schalles öffnen, zerbrechen;
in welcher Bedeutung es doch im Hochdeutschen ungewöhnlich ist. Im Ober- und
Niederdeutschen sagt man Nüsse krachen, für knacken, daher man die
Knackmandeln, daselbst auch Krachmandeln nennet. Im Franz. ist croquer harte
und trockne Sachen mit einem Geräusche zerbeißen. Siehe Knappen. Anm. In der
ersten Form bey dem Stryker chrachen, im Nieders. kraken, im Angels. cearcian,
im Engl. to krack, im Franz. craquer, im Dän. krakke, im Griech. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - . Es ist eine sehr genaue Nachahmung
des Schalles selbst, und von brechen theils in der Intension, theils in dem
gröbern Laute verschieden; brechen wird von kleinen Körpern, krachen aber von
größern Massen gebraucht, obgleich das erstere in der ersten Bedeutung des
Schalles veraltet ist. Im Niedersächsischen hat man auch das Iterativum
knakeln, oft krachen, und figürlich, den Einsturz drohen. Nach einer
sonderbaren Figur kommt krachen bey den Schwäbischen Dichtern für seufzen vor.
Nach der min herze krachet, Graf Kraft von Toggenb.
S. Krächzen.