Das Koth
Das Koth,
[
1733-1734] des -es, plur. die -e, oder
die Kothe, plur. die -n, überhaupt ein geringes, schlechtes Haus; am häufigsten
in Niedersachsen, wo dieses Wort Kath und Kathe lautet. Eine elende Kothe, ein
schlechtes Häuschen. Besonders. 1) Die kleinen Häuser oder vielmehr Hütten in
den Salzwerken, in welchen Salz gesotten wird, in welchen sich eine Salzpfanne
befindet, werden an den meisten Orten Kothe oder Kothen, zu Frankenhausen aber
auch Solden oder Sölden genannt. 2) In Niedersachsen auf dem Lande ist das Koth
ein Bauernhaus ohne Hofstätte, zu welchem folglich auch kein beträchtlicher
Acker gehöret, ob es gleich Gärten und Koppeln haben kann, dessen Besitzer
daher auch nur zu Hand- oder Fußdiensten verbunden ist. Im Oberdeutschen eine
Sölde, ein Koben u. s. f.
S. Köthener und Kothsaß. Anm. Im Nieders. Kathe, in
einigen Gegenden Kotze, im Engl. Cot, im Angels. Cote, Cyte, im Schwed. Kate,
im Isländ. Kot, im Wallis. Cwt, im Finnländ. Cota, im Lappländ. Kaate, Kuatte,
im Lettischen Guta, im Esthnischen Kodda. Dieses alte fast in allen Sprachen
befindliche Wort ist mit Hütte, Gaden, Haus, dem Lat. Casa, und andern genau
verwandt, und druckt zunächst den Begriff eines eingeschlossenen oder bedeckten
Raumes aus. (
S. Kaue und Kotze.) In Hamburg ist Taubenkoth ein
Taubenhaus, im Pohln. Chata ein Schilderhäuschen, im Wendischen Kotscha,
Keischa und Hischa eine Hütte, und sogar im Pers. Cotth die Festung, und im
Malab. Kodtei eine Festung, und Kudi die Wohnung.
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1733-1734]