Der Komst
Der Komst,
[
1701-1702] des -es, plur. inus. 1) In
einigen Gegenden Obersachsens, eine gelabte dicke Milch, welche in
Niedersachsen Sültemilch, in Preußen aber Glomms genannt wird. Der Schäfer gibt
von jedem Melkschafe achtzehen Pfennige Milchgeld, und alle Herbst sechs Kannen
frischen Komst und einen großen Schafkäse. Es lautet daselbst gemeiniglich
Kompes und Kompis. 2) Kohlhäupter, welche ganz, oder in vier Theile
zerschnitten, gekocht, und hernach eingemacht werden, so daß sie eine Säure
erhalten, werden in Thüringen und Franken, Komst, Kumst. Gumpest, Gumpes,
Komstkraut, und Komstkohl genannt. Bey einigen führet auch der weiße Bernstein,
wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Komstkraute den Nahmen des Komstes. Anm. In
beyden Fällen ohne Zweifel von dem Lat. Compositum, welches in den mittlern
Zeiten von mehrern Arten eingemachter Dinge gebraucht wurde. Im mittlern Lat.
ist Compostum der Dünger, Mist, und compostare düngen.