Münchener DigitalisierungsZentrum - Digitale BibliothekBSB - Bayerische Staatsbibliothek

Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Koite | | Der Koker

+ Köken

+ Köken, [1689-1690] verb.reg. act. et neutr. welches im letztern Falle das Hülfswort haben bekommt, ein niedriges, im Hochdeutschen veraltetes Wort, für speyen, und figürlich und im verächtlichen Verstande, reden wie und was in den Mund kommt. Sie sind toll im Weißagen und köcken (köken) die Urtheile heraus, Es. 28, 7; wo es in der Randglosse durch speyen erkläret wird. Anm. Es ahmet den mit dem Erbrechen oder Speyen verkundenen Schall nach, welcher auch durch koksen und in der niedrigen Sprechart der Hochdeutschen durch kotzen ausgedruckt wird. Zum Beweise, wie genau in solchen Onomatopöien oft die entferntesten Völker überein stimmen, dienet das Malabarische kakkum, er bricht von sich, daher der Reiher, weil er das Gegessene gern wieder ausspeyet, in dieser Sprache Kokku genannt. Vermuthlich hieß um eben dieser Ursache willen der Storch bey den alten Ägyptiern - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , bey den Arabern Al-Koko, und im Lat. Ciconia.
Koite | | Der Koker