Der Köhlerglaube
Der Köhlerglaube,
[
1685-1686] des -es, plur. inus. in der
Theologie, die Gewohnheit, in Religionssachen auf das bloße Zeugniß anderer
Menschen, ohne eigene Überzeugung zu glauben. Die Benennung rühret aus einer
Erzählung in der Römischen Kirche her, da der Teufel einmahl einen Köhler
versucht und ihn gefragt haben soll, was er glaube, worauf dieser geantwortet,
was die Kirche glaube, und als der Teufel weiter gefragt, was denn die Kirche
glaube, so habe er geantwortet, was ich glaube; durch welchen Zirkel er den
Teufel verwirret und beschämet habe.