2. Der Köder
2. Der Köder,
[
1681-1682] des -s, plur. doch nur von
mehrern Arten, ut nom. sing. bey den Jägern und Fischern, eine jede Lockspeise,
welche Thieren, die man fangen will, in die Fallen, Hamen, Reusen, an die
Angeln u. s. f. gethan wird. Den Köder an die Angel stecken. Anm. Es stammet
nicht von dem vorigen kutten, schneiden, her, sondern gehöret zu dem
Geschlechte des Wortes kauen, und bedeutet Speise überhaupt, und in engerem
Verstande Lockspeise. Im Goth. ist daher Kiöt, und im Schwed. Kört, Fleisch,
und im Nieders. Küt das Eingeweide. Aus der Vergleichung der Nahmen des Köders
in andern Mundarten und Sprachen, erhellet diese Abstammung noch deutlicher. In
einigen Gegenden heißt der Köder das Aaß, unmittelbar von essen, und anködern
anaßen; im Nieders. Pödder, welches dunkle Wort aus dem Bretagnischen Boit oder
Boutre, Normandischen Abait, und Engl. Bait, seine Aufklärung erhält, welche
alle Köder bedeuten, und von beißen, Nieders. biten, abstammen. In der Provence
heißt der Köder so wie im Lat. Esca. Übrigens lautet dieses Wort im gemeinen
Leben einiger Gegenden, Queder, Quedder, und in andern, besonders im
Oberdeutschen, ist es ungewissen Geschlechtes, das Köder.