Die Kluppe
Die Kluppe,
[
1647-1648] plur. die -n, ein in manchen
Gegenden für Kloben übliches Wort. 1) Eine Enge, eine Klemme, doch nur in der
R. A. jemanden in die Kluppe bekommen, (
S. Klopfe.) 2) Ein gespaltenes Werkzeug, etwas damit zu
fassen, und fest zu halten, ein Kolben; in verschiedenen einzelnen Fällen. Bey
den Messerschmieden und Schlössern ist die Kluppe eine hölzerne Zange, polirte
Sachen darin in den Schraubestock einzuspannen. Im Bergbaue und in den
Gewehrfabriken ist die Kluppe eine Zange, womit der Bohrer, wenn er im Loche
zerbricht, heraus gezogen wird; wo dieses Wort auch der Klupp oder Klub lautet.
Die Kluppe der Kammacher ist eine Bank, worein die Kämme gespannet werden, wenn
sie ihre Zähne bekommen sollen. Die Klemme, womit man wilden Pferden das Maul
oder die Nase klemmet, und wovon die Bremse eine Art ist, heißt an einigen
Orten eine Kluppe. An vielen Orten castriret man die Schafböcke mit einer
Kluppe, d. i. einen gespaltenen Holze, mit welchem man den Beutel über den
Hoden einklemmet, welche Arbeit alsdann kluppen genannt wird. 3) Eine Kluppe
Vögel, eine Zahl von vier oder fünf kleinen eßbaren und gerupften Vögeln, weil
man sie gemeiniglich mit den Hälsen zwischen zwey dünne Hölzer klemmet, und sie
auf solche Art zum Verkaufe bringet.
S. Kloben, Kluft und Klieben.
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1647-1648]