Der Klumpen
Der Klumpen,
[
1645-1646] des -s, plur. ut nom. sing.
Diminut. das Klümpchen, Oberd. Klümplein. 1) Eine zusammen hangende, mit
einander verbundene unförmliche Masse von beträchtlicher Größe. Ein Klumpen
Gold, Silber, Messing, Bley. Ein Goldklumpen. Ein Klumpen Erde, Thon, Butter.
Ein Schneeklumpen. Allerley Metalle in einen Klumpen zusammen schmelzen. Ein
Klumpen Haare, Flachs, Werrig, wofür doch Haufen üblicher ist. Ein Klumpen Holz
ist noch weniger gebräuchlich, weil man dafür ein Klotz sagt. 2) Ein
unförmlicher Haufe mehrerer ohne Ordnung vermischter Dinge, gemeiniglich mit
einem verächtlichen Nebenbegriffe. Der Wind warf das ganze Haus in einen
Klumpen zusammen. Alles auf einen Klumpen werfen. Das Chaos bey der Schöpfung
haben einige, obgleich nicht auf die beste Art, den Mischklumpen genannt, so
wie Klumpen für Grouppe in der Mahlerey, wegen des dem erstern Worte
anklebenden Nebenbegriffe der Unordnung, des Unförmlichen, gleichfalls
unschicklich ist. In der ersten Bedeutung des Chaos kommt bey dem Opitz das
Oberdeutsche Klumpf vor:
Daß alles nichts als nur ein wüster Klumpfe war.
Anm. Im Oberd. Klumpf, Klumpfen, Nieders. Klamm, Klamp,
Klump, Klunt, im Engl. Clump und Lump, im Franz. Lobbe, im Schwed. Klimp und
Klump. Es gehöret zu dem Geschlechte der Wörter Kley, Kleben, Kloß u. s. f. von
welchen es nur in dem Ableitungslaute verschieden ist, und wenn man den
Gaumenbuchstab, der nicht wesentlich zum Worte gehöret, abrechnet, auch zu
Lehm, Leim u. s. f.
S. diese Wörter. [
1647-1648]