Klopfen
Klopfen,
[
1637-1638] verb. reg. welches eigentlich
den dumpfigen Schall nachahmet, welchen man durch das Schlagen mit einem
stumpfen dicken Körper hervor bringet. Es wird in doppelter Gestalt gebraucht.
1. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, auf eine Art schlagen, daß dieser
Schall hervor gebracht werde. An die Thür klopfen, wofür auch pochen üblich
ist, (
S. Klopfer.) Das Herz klopfet, wenn die Bewegung des
Blutes verstärket wird, wofür auch pochen und schlagen gebraucht wird. Mit
Herzen, die vor Freude klopften. Einem auf die Achsel, auf die Backen klopfen,
mit der Hand sanft schlagen, zum Zeichen der Vertraulichkeit, der vertraulichen
Gewogenheit. Auf den Busch klopfen, wie die Jäger thun, wenn sie erfahren
wollen, ob ein Hase darunter befindlich ist; ingleichen figürlich, versuchen,
ob man etwas von jemanden heraus locken, oder seine Absicht bey ihm erreichen
könne. In die Hände klopfen. 2. Als ein Activum, mit der vierten Endung, in der
vorigen Bedeutung. Jemanden auf die Finger klopfen, figürlich, ihn gelinde
bestrafen. Den Stockfisch, die Wäsche, den Flachs, den Hanf klopfen, welches
mit dicken runden Hämmern oder Bläueln geschiehet und daher einen dumpfigen
Laut gibt. Eyer klopfen, mit dem Löffel, welches einen ähnlichen Schall gibt.
Ein Pferd klopfen, ihm mit einem hölzernen Hammer die Hoden zerquetschen; eine
Art des Wallachens. Den Staub aus einem Kleide klopfen. So auch in den
Zusammensetzungen anklopfen, aufklopfen, ausklopfen, beklopfen u. s. f. Für
schlagen überhaupt, wenn der Schall nicht damit überein kommt, kann es nur im
Scherze gebraucht werden, daher es Sprichw. 23, 35, sie schlagen mich, aber es
thut mir nicht weh, sie klopfen mich, aber ich fühle es nicht, nicht an seinem
rechten Orte stehet. Das Hauptwort die Klopfung ist nur zuweilen in den
Zusammensetzungen üblich. Anm. Bey dem Kero von dem Klopfen an die Thür
clochon, bey dem Notker chlochon im Tatian clophan, bey dem Ottfried, der es
für schlagen gebraucht, clobon, im Nieders. kloppen, im Engl. to clap, im Dän.
klappe, im Schwed. klappa, im Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe
Image - . Es ist mit klappen genau verwandt, druckt aber einen dumpfigern
Schall aus als jenes, der von dem stumpfern Werkzeuge und der geringern
gebrauchten Gewalt herrühret. Im Nieders. ist dafür auch bakern und dubben
üblich. [
1637-1638]