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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

1. Die Klippe | | Der Klippel

2. Die Klippe

2. Die Klippe, [1633-1634] plur. die -n, ein jäher schroffer Felsen, besonders wenn sein Gipfel in mehrere Spitzen getheilet und gleichsam gespalten ist, er befinde sich übrigens auf dem festen Lande oder im Meere; ingleichen eine jähe gleichsam abgespaltene Spitze eines Felsen. Die Gemsen wohnen auf den höchsten Klippen der Alpen. Ein Schiff wird an eine Klippe geworfen, wenn es an einen solchen jähen Felsen geräth; es läuft auf eine verborgene Klippe, wenn es auf eine solche verborgene Felsenspitze geräth. Anm. Im Dän. gleichfalls Klippe, im Schwed. Klippa, im Angels. Clif, im Engl. Cliff, im Wallis. Chip, im Griechischen ohne Gaumenlaut - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - . Nicht, wie Frisch will, von dem vorigen klippen oder klappen, wegen des Schalles, welchen das Anschlagen der Wellen an die Klippen im Meere hervor bringt, sondern von klieben, spalten Angels. clypan, Schwed. klippa, scheren, schneiden, so wie das Lat. Rupes von rumpere, und das Holländ. Rots von reißen. Schon die Gestalt der Klippen verräth es, daß sie gespaltene Felsen, oder solche Spitzen und Theile der Felsen sind. Um eben dieser Ursache willen werden sie in der Ostsee Schären oder Scheren genannt, von scheren, theilen. Herr Stosch hat sich durch Frischen und Gottscheden verleiten lassen, die Klippen nur auf das Meer einzuschränken; allein das Wort ist auch auf dem festen Lande überall, wo es deren gibt, von jähen und spitzigen Felsen üblich. Fels ist das Geschlecht, welches die Materie bezeichnet; Klippe druckt die Gestalt aus. Im Schleswigischen wird ein hohes steiles Ufer, welches gleichsam abgeschnitten ist, das Kliff genannt.
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