Die Klette
Die Klette,
[
1625-1626] plur. die -n, ein sich
anhängendes Ding, besonders in folgenden Fällen. 1) Eine Art kleiner Vogel,
welche zu den Sichelschnäblern gehören, sich mit ihren Krallen an die Bäume
hängen und sie solcher Gestalt hinan klettern; Baumklette, Baumgrille,
Falcinellus Klein. deren es verschiedene Arten gibt, wohin auch die
Purpurklette aus Virginien, Falcinellus Phoeniceus, die blaue Klette oder das
Schwarzkelchen, die grünkehlige Klette und andere Arten gehören. Im gemeinen
Leben wird dieser Vogel auch Kletterchen, Kletterlein genannt. 2) Der mit
Schuppen bedeckte Kelch und die Samenkapsel gewisser Gewächse, deren Schuppen
an der Spitze hakenförmig gebogen sind, und sich daher leicht an die Kleider
hängen, wenn man ihnen zu nahe kommt; ingleichen diese Pflanzen selbst. Die
gemeine Klette, Arctium Lappa L. wovon die große Bergklette, oder Roßklette,
eine Unterart ist. Die kleine Klette, Xanthium strumarium L. welche auch
Spitzklette genannt wird. Die Leberklette, Agrimonia L. Odermennig,
Igelsklette, Echinophora L. Jemanden eine Klette anhängen, ihm etwas
Nachtheiliges nachsagen. (
S. Klebeläppchen.) Noch häng ich im die Kletten an, Hans
Sachs. Anm. In der zweyten Bedeutung im Oberdeutschen Kleppe, wovon das Latein.
Lappa bloß durch den Mangel des zufälligen Gaumenlautes unterschieden ist, im
Nieders. Klive, bey den ältern Franken Cliba, im Angels. Clyfwyrt, Clate, im
Engl. Clottburr, im Franz. Glatteron. Woraus zugleich erhellet, daß dieses Wort
von kleben nur in dem Ableitungslaute unterschieden ist, und mit seiner ganzen
Verwandtschaft zu Klaue. Lab, Leim, u. s. f. gehöret.
S. Klettenstange.