Die Klemme
Die Klemme,
[
1623-1624] plur. die -n, 1) Ein Werkzeug,
etwas damit zu klemmen. 2) Ein enger Ort, ein enger Paß, wo mehrere
durchreisende Personen gleichsam zusammen gedrücket oder geklemmet werden. In
die Klemme gerathen. Den Feind in der Klemme haben. Ingleichen nach einer noch
weitern Figur, ein bedrängter Zustand, Verlegenheit. In der Klemme seyn, oder
sitzen. In die Klemme gerathen. Jemand in die Klemme bringen. Für Mangel, in
welchem Verstande Matthesius Klemme an Brot sagt, ist es im Hochdeutschen
ungewöhnlich. 3) Ein Krampf der Muskeln bey den Thieren, welcher vornehmlich
die Kinnbacken schließt, und am häufigsten die Pferde befällt, wird die Klemme,
im Oberd. der Klamm, sonst aber auch die Maulsperre, Mundsperre,
Hirschkrankheit, Franz. le Mal de Cerf, genannt. 4) * Im Nieders. bedeutet
Klemme auch Kraft und Nachdruck in Worten und Handlungen. Eine Rede, welche
keine Klemme hat, keinen Nachdruck.