Die Kleinmuth
Die Kleinmuth,
[
1621-1622] plur. inus. 1. Überhaupt,
derjenige Zustand des Gemüthes, wo man die gehörige Mäßigung so wohl der
Furcht, als auch der Traurigkeit unterlässet; im Gegensatze der Großmuth in
weiterer Bedeutung. Viele Kleinmuth zeigen, an den Tag legen. Sich der
Kleinmuth überlassen. In engerer Bedeutung, die Fertigkeit dieser Gesinnung;
die Kleinmüthigkeit. 2. In engerm Zustande. 1) Die Traurigkeit über die
Schwierigkeit das Gute zu erhalten. 2) Derjenige Zustand des Gemüthes, da man
den gehörigen Widerstand gegen ein bevorstehendes Übel für vergeblich hält, und
ihn daher unterlässet; die Zagheit. Die Kleinmuth, welche die Kürze des Lebens
in uns wirken muß.
Die Kleinmuth wünscht den Tod; er endet ihre Pein; Im Unglück
leben kann die Tugend nur allein, Cron.
Anm. Bey dem Kero lutcil Muat, im Angels. Lytelmodnisse, im
Schwed. Klenmodighet, im Nieders. Weddermood, Mißmood, welches aber von
weiterer Bedeutung ist,
S. Mißmuth. Viele gebrauchen es auch im männlichen
Geschlechte, der Kleinmuth,
S. Muth.