Die Klammer
Die Klammer,
[
1599-1600] plur. die -n, ein Haken, oder
ein mit Haken versehenes Werkzeug, etwas damit fest zu halten, oder zu
befestigen, in welchem Verstande es doch nur noch einen geraden, an beyden
Enden nach einem rechten Winkel gekrümmten eisernen Haken bezeichnet, dessen
sich vornehmlich die Zimmerleute bedienen, Stücke Bauholz auf eine kurze Zeit
damit zu befestigen; der Klammerhaken, Holzhaken, Österreich. Klampfe, Nieders.
Klammhacken. Im Bergbaue hat man Fahrtklammern, welche in das Gevierte über
einen Schacht geschlagen werden, damit sich die Bergleute daran erhalten
können. In weiterer Bedeutung wird in einigen Oberdeutschen Gegenden das
bewegliche Eisen an einer Thür, welche auf den Kloben passet, und vor welches
das Vorlegeschloß geleget wird, eine Klammer genannt. In Ober- und
Niedersachsen heißt es mit einem nahe verwandten Worte eine Krampe, im
Österreich. die Narb, in Regensburg die Anlege. Anm. Im Dän. Klammer, im
Schwed. Klaemmel, Kraemmel, im Pohln. Klamra. Die Endsylbe -er bedeutet ein
Werkzeug. Die erste Hälfte ist das veraltete klammen, fest halten, verbinden.
S. Klamm, Klimmen, Klampe, Klaue, Krampe u. s. f. Große
mit starken Klauen versehene Raubvögel werden von eben diesem Zeitworte im
Nieders. Klammvögel genannt; im Sachsensp. klemmende und krimmende Vögel. Im
Holländ. ist Klamme, Klampe ein Haken. [
1601-1602]