1. Der Kauz
1. Der Kauz,
[
1527-1528] des -es, plur. die -e, ein nur
in den niedrigen Sprecharten übliches Wort, wo man einen reichen Mann, einen
reichen Kauz zu nennen pfleget, welchen Luther einen Geldkautz nennet. Wohl
nicht, wie Frisch vermuthet, als eine Figur des folgenden Wortes, weil reiche
Leute einen solchen Zulauf von Schmeichlern haben, als der Kauz von andern
Vögeln; sondern vielleicht, weil etwa ein bekannter reicher Mann Kauz geheißen
haben mag. In der R. A. ein wunderlicher Kauz, ein närrischer Kauz, ein
seltsamer Kauz, einen seltsamen Menschen zu bezeichnen, wo es einige auf eine
noch seltsamere Art von den alten Chaucis herleiten, kann es eher eine Figur
des folgenden Wortes, seyn. Im Nieders. nennt man ein flüchtiges Mädchen eine
wilde Katze, wo es aber von dem veralteten katzen, jagen, Ital cacciare, oder
auch vom Schwed. Kat, lustig, mutwillig, Franz. gai, herstammet.
S. 3. Katze. Im Schwed. ist Kuse so wohl ein Kalb, von
Ko, eine Kuh, als auch ein Mann, welcher sich eine Herrschaft über andere
anmaßet.