Der Kahm
Der Kahm,
[
1463-1464] des -es, plur. doch nur von
mehrern Arten, die -e, der Schimmel auf flüssigen geistigen Körpern, derjenige
Grad des Verderbnisses derselben, da sich auf der Oberfläche kleine weiße
Flecken ansetzen, welche sich endlich in eine Haut vereinigen. Der Wein bekommt
Kahm. Es setzt sich ein Kahm auf dem Biere, auf dem Essige an. Anm. Im
Oberdeutschen Kaan, Kahn, Kaim, im Nieders. Kahm, Kiem, im Holländ. Kaam. Es
gehöret zu Keim, welches im Nieders. gleichfalls Kiem lautet, und mit demselben
zu Kamm, Kimme, weil der Kahm auf der Oberfläche hervor keimet. Durch
vorgesetzten Zischlaut und angehängte Ableitungssylbe el stammet auch Schimmel
daher. Es erhellet hieraus zugleich, daß die Schreibart Kahm richtiger ist, als
Kahn oder Kaan.