+ Karniffeln
+ Karniffeln,
[
1503-1504] verb. reg. act. welches nur in
den niedrigen Sprecharten, besonders Niederdeutschlandes üblich ist, mit der
Faust durchprügeln oder derb stoß u. Nieders. karnüffeln, knüffeln, Engl. to
knubble, Dän. karrifte, Schwed. karnifla. Frisch leitet es auf eine sonderbare
Art von dem Franz. ecornifler, schmarotzen, ab und erkläret es, jemanden als
einem Schmarotzer begegnen. Nach dem Wachter bedeutete Karnöffel und Karniffel
ehedem einen Hodenbruch, wo vermutlich das Latein. Hernia mit der
Zusammensetzung ist. Im gemeinen Leben, besonders auf dem Lande, hat man noch
ein gewisses Kartenspiel, welches das Karniffelspiel genannt, und mit 48
besonders dazu verfertigten Karniffelkarten gespielet wird, da denn mit solchen
Karten spielen gleichfalls karniffeln genannt wird. So fern dieses Wort mit
Fäusten schlagen und stoßen bedeutet, leitet Ihre es von dem Wallisischen
gleichbedeutenden cernod her, welches in Ansehung der ersten Hälfte des Wortes
sehr wahrscheinlich ist, aber doch die letzte immer noch dunkel lässet.