Der Käfich
Der Käfich,
[
1461-1462] des -es, plur. die -e,
überhaupt ein jeder eingeschlossener und verwahrter Raum; besonders ein enger,
kleiner verwahrter Raum, in welcher Bedeutung man nur noch ein enges Gefängniß
einen Käfich und im Oberdeutschen ein Käfter, ein Käfterchen zu nennen pfleget.
Am häufigsten ist es im Hochdeutschen von einem engen durchsichtigen Gehäuse
von Draht oder hölzernen Sprießeln, Vögel darin lebendig aufzubehalten, welches
man im gemeinen Leben ein Bauer nennet. Anm. Im Oberdeutschen ehedem auch
Käfin, Kefe, Kebsen, im Schwabenspiegel Kevic, im Engl. Cage, im Angels. Cafa,
Cofe, Holländ. Kauw, im Franz. Cage, im Ital. Gabia, und Gabbia, im mittlern
Lat. Gabia, Cauea, im Lat. Cavea, alle von einem Behältnisse für Vögel. Es
stammet von Kab, Kav, ein eingeschlossener Raum her, und ist ein
Seitenverwandter von Kabuse, Kajüte, Kaue, Koben, Koffer, Kober, und hundert
andern dieses Geschlechtes. Die Endung ich, welche wider die Hochdeutsche
Aussprache von vielen auch ig, und von andern noch irriger icht, geschrieben
wird, ist die Ableitungssylbe. Übrigens ist dieses Wort in einigen, besonders
Oberdeutschen Gegenden, sächlichen Geschlechtes, das Käfich.