Die Kante
Die Kante,
[
1493-1494] plur. die -n, ein besonders im
Nieders. übliches Wort. 1) Eigentlich, die Ecke, scharfe Seite eines Dinges.
Vier Kanten haben, vier Ecken, vier scharfe Seiten. Ein Bret auf die Kante
stellen, auf die scharfe Seite. 2) In weiterer Bedeutung, die äußerste Seite
oder Fläche eines Dinges, der Rand. Die Seekante, die Seeküste. Die Kante eines
Gefäßes, der obere Rand. 3) * Die Seite überhaupt, und in noch weiterm
Verstande, ein jeder Ort; wo es doch nur allein im Nieders. gebraucht wird. An
allen Kanten, allenthalben. 4) Figürlich, werden auch die genäheten, besonders
aber die gewirkten und geklöppelten Spitzen, im Nieders. Kanten genannt, wegen
des eckigen Randes derselben, daher sie auch im Hochdeutschen Spitzen und im
Franz. Dentelles heißen; in welchem Verstande auch die Hochdeutschen dieses
Wort von den Niederdeutschen angenommen haben. Anm. Im Nieders. gleichfalls
Kante, im Dän. und Schwed. Kant, im Ital. Canto, Cantone, im Franz. Coin. Das
hohe Alter dieses Wortes erhellet auch aus dem Griech. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - , der Augenwinkel.