Jeglicher
Jeglicher,
[
1431-1432] ein persönliches Pronomen,
welches mit jedweder und jeder so wohl in der Bedeutung, als auch in der
Declination und dem Gebrauche überein kommt, aber so wie jedweder mehr im
Oberdeutschen und gemeinen Leben der Hochdeutschen, als in der edlern
Schreibart der letztern vorkommt. Ein jeglicher für sich, Gott für uns alle.
Für jegliche Person einen Stuhl. Jegliches Thier hält zu seines Gleichen. In
der Deutschen Bibel kommt es sehr häufig vor. Anm. In dem Isidor eo
hihuueluhher, und bey dem Kero eocouueliher, woraus erhellet, daß dieses Wort
aus je oder jeg, dem Zeichen der Allgemeinheit, im Angels. aeg, und welcher
zusammen gezogen ist, (
S. 3. Je,) ob es gleich gar bald mancherley
Veränderungen erlitten hat. Bey dem Ottfried lautet es giuuelih, iogelihir und
iagilih, bey dem Notker schon ieglicher, ieuuel und iegelih, im Tatian
jogiuuelih, allerogiuuelih, in dem alten Gedichte auf den heil. Anno iuuelich,
in dem alten Lege Ludovici et Carolin von 840 iouvelih, bey dem Willeram
iegelih, im Schwabenspiegel jeglik, bey dem Stryker igeleich, bey der
Winsbeckinn jegeslich, im Theuerdanke ein yetlicher, zu Anfange des 16ten
Jahrhundertes am Nieder-Rheine ytlich, im Angels. aeghwyle, in dem älteren
Nieders. jowelker, jouwelken, jewelik, islik, in dem heutigen erlik, idtlik,
igelik, jegelik, elk, elkeen, im Schwed. ehwilken, eweli en.
S. Welch.