Die Hypochondrie
Die Hypochondrie,
[
1345-1346] plur. inus. aus dem Griech.
und Lat. Hypochondria, eine der beschwerlichsten Krankheiten, welche ihren Sitz
vornehmlich in dem Unterleibe hat, von einer reitzenden auf die Nerven
wirkenden Schärfe herrühret, Personen, welche viel sitzen, am meisten und
heftigsten anfällt, und oft in Schwermuth und Melancholie ausartet; Malum
hypochondriacum, Hypochondriasis, die Milzsucht, im Scherze die gelehrte
Krankheit. Bey dem weiblichen Geschlechte heißt diese Krankheit die Hysterik.
Oft ist ein bloßes Modewort manche Unarten des Herzens und der Erziehung
dadurch zu bemänteln. Daher hypochondrisch, adj. et adv. mit der Hypochondrie
behaftet und in derselben gegründet; der Hypochonder, des -s, plur. ut nom.
sing. oder der Hypochondrist, des -en, plur. die -en, der mit der Hypochondrie
behaftet ist.