Hurtig
Hurtig,
[
1333-1334] -er, -ste, adj. et adv. eine
beschleunigte, verstärkte Bewegung habend. 1. Eigentlich, in einer kurzen Zeit
einen größern Raum als gewöhnlich zurück legend, im Gegensatze des langsam, und
so wie geschwinde, doch fast nur allein von lebendigen Geschöpfen. Hurtig
gehen. Einen hurtigen Gang haben. Lauf hurtig zu. Fein hurtig! Es gehet ihm
alles hurtig von der Hand. Für eine hurtige Bewegung sagt man lieber eine
geschwinde. 2. Figürlich. 1) In kurzer Zeit mehr verrichtend, als gewöhnlich
ist. Hurtig arbeiten. Hurtig hinter einander fortessen. Ein hurtiger Kopf, der
in kurzer Zeit eine Sache fasset und begreifet. Er hat eine hurtige Feder und
eine beredte Zunge. 2) Sehr bald, in kurzer Zeit, ohne Aufschub. Komm hurtig
wieder. Hurtig mit der Antwort seyn. Anm. Im Schwed. und Dän. gleichfalls
hurtig, im Böhm. hrdy. Es scheinet von dem vorhin gedachten Hurt, ein Stoß, so
fern dasselbe in weiterer Bedeutung die Eile bedeutete, abzustammen. Die ältern
Mundarten sagten nur hort, daher bey dem Kero unhort träge ist. Mit einem
andern Ableitungslaute lautet es bey dem Notker horsco, bey dem Ottfried
horsglich, (jetzt rasch, risch,) der auch hurschen für beschleunigen, antreiben
gebraucht. Im Schwed. ist hurra mit Ungestüm herum treiben, und im Engl. to
hurry übereilen. Alles als eine Nachahmung des mit gewissen Arten der
geschwinden Bewegung verbundenen rauschenden Schalles, welchen zunächst das
Zwischenwort hurr! ausdruckt; so daß dieses Wort mit zu dem Geschlechte der
Zeitwörter werfen, wirren, wirbeln, errare, verrere, u. a. m. und, so fern es
eigentlich von schnellen Bewegungen lebendiger Geschöpfe gebraucht wird, zu dem
Latein. currere, laufen, gehöret.