2. Der Hund
2. Der Hund,
[
1317-1318] des -es, plur. die -e, ein
gleichfalls nur noch in einigen einzelnen Fällen übliches Wort, ein hohles
Behältniß, ein Gefäß zu bezeichnen. 1) In Niedersachsen, besonders im
Bremischen, ist ein Hund Landes, der sechste Theil eines Morgens, oder ein
Stück Landes, welches 20 Ruthen lang und 4 Ruthen breit ist; in welcher
Bedeutung es schon in Niedersächsischen Urkunden des 13ten Jahrhundertes
vorkommt. Vermuthlich, so fern Hund ehedem ein Gefäß von bestimmter Größe, ein
Maß bedeutete, da es denn so viel Land bedeuten würde, als man mit einem Hunde
Getreides besäen kann; in welchem Verstande man auch eine Metze, ein Nößel, ein
Viertel, ein Scheffel, eine Tonne Landes sagt. 2) Eben daselbst ist der Hund
auch ein Torfmaß, welches 60 bis 70 große Körbe beträgt, und nach welchem der
Gehalt der Torfschiffe bestimmet wird; wo es aber auch einen Haufen bedeuten,
und mit Hümpel unmittelbar von ha, hoch, abstammen kann. 3) Im Bergbaue ist der
Hund ein Kasten mit vier Rädern, worin die Bergleute Berge oder Schutt, und
Erze in der Grube von einem Orte zum andern schaffen.
S. Hundsläufer, Hundsschlepper, Hundskette und so
ferner. Anm. In dieser letzten Bedeutung auch bey den Böhmischen
Bergleuten Hunt. Man könnte es mit dem vorigen gleichfalls von haben, halten,
enthalten, ableiten, so wie Gefäß und Faß von fassen herstammet. Allein es
scheinet vielmehr mit Humpe, Gumpe, Kumpf, Himten, Kahn, Kanne u. s. f. zu ha,
hoch und tief, zu gehören, und eigentlich ein jedes hohles Gefäß oder Behältniß
auszudrücken. Cannada, Cannata, Canneta u. s. f. bezeichnen im mittlern Lat.
gleichfalls Arten von Gefäßen. [
1317-1318]